Linda und Yves spielten die einfallenden Wikinger, Evelyne und ich die Angelsachsen. Das Spiel blieb bis zum letzten Zug spannend und es war immer schwer zu sagen, welche Seite die Oberhand hatte. Die Tatsache, dass der nächste Spieler zufällig ausgewählt wurde, erhöhte die Spannung noch. Es war sogar so mitreissend, dass wir uns nach der letzten Schlacht nicht mehr sicher waren, welche Seite mehr Punkte hatte und uns auf ein Unentschieden einigten. Was in unserer Runde passierte, oder zumindest wie es sich für uns anfühlte, beschreiben die folgenden Zeilen:

In diesem Jahr unseres Herrn 875 erschreckten schreckliche Vorwarnungen über dem Land der Northumbrier die Menschen zutiefst. Es handelte sich um riesige Lichtbögen, die durch die Luft sausten, um Wirbelstürme und feurige Drachen, die über das Firmament flogen. Auf diese gewaltigen Zeichen folgte bald eine grosse Hungersnot, und nicht lange danach, am sechsten Tag vor den Iden des Januars desselben Jahres, richteten die grausamen Überfälle der Heiden in der Kirche Gottes auf der Heiligen Insel eine beklagenswerte Verwüstung an.

Das Jahr 875 markierte die Ankunft von Halfdans grossem heidnischen Heer in Ostanglien, wo sie Elmhelm und Theeford trotz des erbitterten Widerstands der angelsächsischen Huskarl- und Thegn-Verteidiger sowie dem tapferen Fyrd, der sich zum Schutz ihrer Ländereien erhob, plünderten.

Zwei Jahre später, im Jahr 877 unseres Herren, landete Bjorn Eisenseites Heer an der Nordküste von Mercia und marschierte nach Norden in Richtung Nordumbrien, um York zu plündern. In der Zwischenzeit belagerte Halfdans grosses heidnisches Heer Lundenwic, allerdings unter grossen Verlusten. Bei dieser Schlacht stand die angelsächsische Huskarlin Evelyne, die für ihre Tapferkeit und ihr strategisches Geschick bekannt war, dem gefürchteten Berserker Yves, der wie ein Wolf kämpfte, gegenüber. Doch nicht einmal Evelyns Heldenmut konnte die Eindringlinge zurückschlagen und so fiel Lundenwic den Heiden zum Opfer.

Die Angelsachsen verteidigen Oxford

Im Jahr 879 freuten sich die Angelsachsen, dass keine Wikinger an ihren Küsten landeten und sie einige Gebiete zurückerobern konnten. Bjorns Heer zog nach Osten durch Northumbria, und Halfdan bezog sein Winterquartier in Lundenwic, wo er auf dringend benötigte Verstärkung wartete.

Im Jahr 881 verwüstete die Marodeursbande von Ivar dem Knochenlosen Mercia, und eine Truppe mächtiger Thengs unter der Führung von Fredy, der für sein Glück bekannt war, versuchte, York zu befreien, das nach der Niederlage von Bjorn Eisenseites Heer fast aufgegeben worden war. Trotz ihrer tapferen Bemühungen scheiterten sie, da die Nordmänner unter der Führung der Dänin Linda, einer wilden und gerissenen Anführerin, wie Bären kämpften.

England um das Jahr 883

Im Jahr 883 versammelte König Alfred von Wessex in Oxford ein grosses Heer gegen die heidnischen Eindringlinge. Es gelang ihm, viele verlorene Gebiete zurückzuerobern, doch die überraschende Landung von Rollos Heer in Exeter und die erfolgreiche Plünderung der Stadt liessen die Herzen der Angelsachsen erbeben.

Im Jahr 885 gelang es der angelsächsischen Flotte, die gesamte Südküste Englands zu blockieren, sodass Ubbe Ragnarson gezwungen war, sein Heer anderswo anzulanden, da er Rollo in Exeter nicht unterstützen konnte. Und im Jahr 887 wurde der Vertrag von Wedmore zwischen König Alfred dem Grossen von Wessex und König Guthrum dem Alten unterzeichnet. Es konnte kein eindeutiger Sieger des Krieges ausgemacht werden. Guthrum liess sich taufen, nahm den christlichen Namen Athelstan an und zog aus Wessex aus, um sein normannisches Königreich Danelag in Ostanglien zu gründen, doch die Heldentaten von Evelyne, Linda, Yves und Fredy blieben noch Generationen später in Erinnerung.

Für das nächste CU, am 30.04.2023 verlassen wir die Zeit, als die Wikinger England überfielen und wenden uns mit den Spielen der Undaunted-Reihe den taktischen Kämpfen des Zweiten Weltkriegs zu...